Reiseseminar: Zeit zum Denken & für Satire in der Sächsischen Schweiz
Freitag – Sonntag, 25.09. – 27.09.2020, 16:00 – 17:00 Uhr
„Was darf Satire? Alles.“ Kurt Tucholskys Statement ist legendär und man kann es gegenwärtig immer wieder lesen. Was ist das besondere der Satire? Als literarisches Verfahren kann sie etwas leisten, was Angehörigen einer sozialen und/ oder ethnischen Gemeinschaft so schwer fällt: aus einer gewissen Distanz heraus eine alternative (andere, fremde, ungewohnte) Perspektive zu gewinnen, die für die kulturelle Selbsteinschätzung einer sozialen Gemeinschaft oder Gruppe von zentraler Bedeutung ist.
Im Reiseseminar: Zeit zum Denken & für Satire. Zur Aktualität der Werke der Satirikerin Gisela Elsner (1937-1992)
in der Sächsischen Schweiz, Wehlen setzen wir uns mit literarischer Satire auseinander, exemplarisch mit dem Werk Gisela Elsners vor dem Hintergrund deutscher Nachkriegsgeschichte sowie der Geschlechterfrage.
Die Festschreibung der Frau auf das „andere Geschlecht“ (Simone de Beauvoir) und die dadurch bedingte paradoxe Situation des Teilhabens an und zugleich Ausgeschlossenseins von der Kultur führen zu Widersprüchen, die sich auch in den Werken weiblicher Autoren niederschlagen. Gemeinsam werden wir Auszüge aus Elsners Werk betrachten und über den Reflexionsraum, ggf. auch Aktionsraum diskutieren, den Satire bzw. künstlerisch-satirische Formate bieten können.
Ist Satire ein wirksames Mittel gesellschaftspolitischer Kritik? Kann Satire eine Annäherung an Politik bzw. gar Erkenntnis über politische Prozesse leisten? Oder handelt es sich schlicht um ein willkommenes Ventil für verbale Aggressionen?
Unterbringung in Mehrbettzimmern im Ferienhaus Wehlen
Teilnahmebeitrag trägt zu ⅔ zur Gesamtfinanzierung des Seminars bei.
Verpflegung wir werden gemeinsam kochen
Leitung PD Dr. Christine Künzel, Literaturwissenschaftlerin (Vorsitzende Internationale Gisela Elsner Gesellschaft) und weiter.
Kosten: 20 Euro